Wie wichtig ist der AMH Wert und damit ein Anti-Müller-Hormon Test für die Fruchtbarkeit? Und was bedeutet ein schlechtes AMH Testergebnis?
Was ist der AMH Wert?
AMH ist eine Abkürzung und steht für Anti-Müller-Hormon.
Das AMH Hormon wird in den Eierstöcken gebildet.
Genauer gesagt sind es die sogenannten Granulosazellen, die die wachsenden Eizellen im Eierstock umgeben und die für die Produktion von AMH verantwortlich sind.
Das erklärt wiederum, dass je mehr Eibläschen bei einer Frau aktiv sind, desto höher ist der AMH Wert.
Was sagt das AMH aus?
Das AMH sagt also nichts direkt über die Fruchtbarkeit oder die genaue Anzahl aller Eizellen einer Frau aus, sondern er spiegelt nur die Aktivität der Granulosazellen und damit die Anzahl der Follikel, die in den nächsten Zyklen heranreifen werden wider.
Aus diesem Grund wird das Anti-Müller-Hormon häufig im Vorfeld einer Hormonbehandlung im Rahmen einer IVF oder ICSI bestimmt, um die Erfolgschancen auf eine Schwangerschaft und die Höhe der notwendigen Stimulation einschätzen zu können.
Der AMH-Spiegel verändert sich über den Zyklus hinweg nur ganz wenig, deshalb kann er jederzeit recht zuverlässig bestimmt werden.
AMH Wert & Fruchtbarkeit
Erstmal ist die Entscheidung für einen AMH Test sofort nachvollziehbar: Ein Paar mit Kinderwunsch, das nach Ausbildung oder Studium und den ersten Berufsjahren bereits 30 Jahre oder älter ist, möchte wissen, wie es um die eigene Fruchtbarkeit bestellt ist.
Was liegt näher als die Aktivität der Eierstöcke mithilfe eines Hormontests zu überprüfen.
Doch so einfach ist es nicht. Eine Studie weist nach, dass sich der AMH Wert nicht als verlässlicher Prognosefaktor eignet.
Zwar gibt es einen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen dem AMH Spiegel im Blut einer Frau und der Anzahl der reifungsfähigen Eizellen, doch lässt sich dadurch nicht generell eine Voraussage über die Fruchtbarkeit der Frau ableiten.
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AMH Test für Prognose sinnvoll?
Eine wichtige Studie zum Thema AMH Wert liefert das Forschungsteams um Anne Z. Steiner und ist im Journal of the American Medical Association erschienen.
Diese Forschungsgruppe konnte nachweisen, dass weder AMH noch FSH bei Frauen, bei denen bisher keine Hinweise auf eine eingeschränkte Fruchtbarkeit vorliegen, für eine Prognose zur Wahrscheinlichkeit in den nächsten 6 bis 12 Monaten schwanger zu werden, geeignet ist.
In die Studie wurden 750 Frauen einbezogen, die zwischen 33 und 44 Jahre alt waren und seit maximal 3 Monaten versuchten schwanger zu werden.
Um an der Studie teilzunehmen, durften bei keiner dieser Frauen irgendwelche Hinweise auf eine eingeschränkte Fruchtbarkeit (wie beispielsweise PCO-Syndrom, Endometriose, Eileiterverschluss etc.) oder gar eine durchgeführte Anamnese vorliegen.
Ein genereller AMH Test zur Bestimmung der Fruchtbarkeit ist deshalb nicht sinnvoll, da auch ein sehr niedriger AMH Wert keine zuverlässige Aussage über die Chancen dieser Frauen zulässt.
Die eingeschränkte Eierstocksreserve, die durch den AMH Wert bei manchen Frauen der Studie aufgezeigt wurde, ging nicht einher mit einer geringeren Chance schwanger zu werden.
Deshalb eignet sich ein AMH Test nicht, um generell die Fruchtbarkeit zu bestimmen. Im Gegenteil: Ein solcher AMH Test kann sehr verunsichern und belasten.
Höhe des AMH & Abortrisiko
Eine weitere Studie von Frauen mit wiederholten Aborten (≥ 3 Aborte) konnte auch nachweisen, dass die Höhe des AMH Wertes nicht im Zusammenhang mit der Wahrscheinlichkeit wieder schwanger zu werden und ein Kind lebend zu gebären steht.
Die Studie untersuchte insgesamt 629 Frauen und 507 dieser Frauen wurden wieder schwanger.
Diese Daten deuten wieder sehr stark darauf hin, dass der AMH Wert nicht für direkten Rückschlüsse auf die Fertilität verwendet werden sollte.
Fazit: AMH Wert &
Erstmal sind die Studienergebnisse sehr erfreulich und nehmen dir vielleicht etwas den Druck gute oder bessere AMH Werte haben zu müssen, um schwanger zu werden.
Ein niedriger AMH-Wert ist kein Grund zur Panik, denn auch mit niedrigen AMH Werten hast du Eisprünge und du kannst deshalb auch schwanger werden.
Abschließend möchte ich betonen, dass die Ergebnisse der Studien unterschieden werden müssen von der Bestimmung des AMH Wertes zur Planung einer Stimulation.
Kinderwunschärzte bestimmen oftmals den AMH Wert, um eine Aussage zur Ansprechbarkeit der Eierstöcke auf eine Hormonstimulation zu bekommen.
In der Studie ging es aber um Frauen, die sich nicht in einer Kinderwunschbehandlung befanden, sondern versuchten auf natürlichem Wege schwanger zu werden.
Herzliche Grüße
Silke
Literatur AMH Wert /Anti-Müller-Hormon
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- Bradley S. Hurst. A nail in the coffin: the AMH “quality or quantity” debate. Fertility & Sterility, Published:January 11, 2023DOI:https://doi.org/10.1016/j.fertnstert.2023.01.009.
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- Gnoth C (2013): Natural fertility in couples and epidemiological aspects of subfertility. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 56:1633–1641.
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Hallo, mein AMH Wert liegt bei 0,94 also im unteren Bereich. Ich bin 27 Jahre alt und mein Mann 47 Jahre(hat ein Kind 7 Jahre alt mit einer anderen Frau) wir versuchen nun schon 2 Jahre schwanger zu werden aber es will einfach nicht klappen…
Meine Schilddrüsenwerte sind alle in Ordnung.
Mein Mann raucht sehr viel und trinkt auch täglich Alkohol, ich hätte gerne das er seine Spermien untersuchen lässt aber er möchte nicht…
denken sie ich mache mir vielleicht einfach zu viel Stress?
Hallo Kori,
es ist schwer für mich etwas dazu zu sagen, weil mir einfach sehr viele Infos fehlen. Das eine ist aber sicherlich Deine Fruchtbarkeit und dein AMH Wert, denn man übrigens nie isoliert betrachten und daraus schließen sollte, dass er der Grund dafür ist, dass es nicht klappen will. Eigentlich wird er bestimmt, um die Stimulationsdosis im Rahmen einer künstlichen Befruchtung festlegen zu können und nicht um generell etwas über die Fruchtbarkeit auszusagen. Deshalb würde ich mich persönlich nicht so sehr auf den AMH Wert fixieren, sondern z.B. überlegen wie Du Deinen Eisprung möglichst exakt bestimmen kannst. Und um auf Deine Frage direkt zu antworten: Ich persönlich, aber das ist nur meine Meinung, denke nicht, dass Du nicht schwanger wirst, weil Du Dir zuviel Stress machst.
Das andere ist die Fruchtbarkeit deines Mannes und wenn es seit 2 Jahren nocht nicht geklappt hat, dann ist auch er in der Pflicht seine Fruchtbarkeit untersuchen zu lassen. Vorausgesetzt er will auch ein Kind und es ist ihm so wichtig wie Dir. Es braucht immer zwei zum Schwanger werden und wenn es nicht klappt, kann es immer auch am Mann liegen. Es wäre wichtig herauszufinden, ob es ein Problem auf seiner Seite gibt oder nicht.
Schließlich bleibt noch das Thema Rauchen und Alkohol. Dein Kommentar liest sich so als ob Du Dir Sorgen deswegen machst und das könnte ich verstehen. Für mich stellt sich die Frage, wie Du damit umgehen willst. Ist die Situation so, dass es die Chance gibt, dass er etwas daran ändern kann und will? Kannst mit ihm darüber reden? Wenn nicht, was wirst Du tun? Die Situation und sein Verhalten akzeptieren?
Ich weiß, dass diese Fragen viel „Zündstoff“ beinhalten, aber sie bieten auch eine Chance Deine Zukunft so zu gestalten wie Du sie haben möchtest.
Hallo,
ich bin 39 und habe einen AMH Wert von 0.9.
Meine FÄ meinte, das sei altersgemäß und es gebe noch Hoffnung, aber über all im Netz findet man die Infos dass der Wert über 1 liegen sollte und auch dass Kassen Kinderwunschbehandlungem bei Werten unter 1 ablehnen.
Ich bin wahnsinnigverunsichert und nur noch am Weinen.
Dein Text ermutigt mich gerade etwas, allerdings liest es sich so als sei die Chance trotz niedrigem Wert schwanger zu werden eher für junge Frauen noch da?
Hallo Anna,
ja, Du liest das richtig: Ich glaube es ist generell richtig zu sagen, dass das Alter der Frau der wichtigste und aussagekräftigste Parameter im Hinblick auf die Erfolgschancen auf eine Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes ist. Das heißt aber auch umgekehrt, dass man den AMH Wert nicht überschätzen sollte und es wirklich fraglich ist, ob es sinnvoll ist diesen in der normalen Praxis eines Frauenarztes zu bestimmen. Denn leider passiert dann oft, was jetzt gerade bei Dir passiert: Du siehst den Wert, hörst Deine FA sagen, dass es noch Hoffnung gibt und findest dann heraus, dass der Wert nicht super gut ist. Das verunsichert Dich und vermutlich fragst Du Dich (das ist jetzt meine Interpretation, prüfe mal, ob das so für Dich stimmt), ob Du überhaupt irgendwelche Chancen hast schwanger zu werden.
Meine persönliche Antwort wäre hier: Ja, Du hast Chancen schwanger zu werden, aber lass uns bitte genau hinsehen, wie hoch diese Chance ist, um zu einer realistischen Einschätzung zu kommen. Und das meine ich wirklich ganz sachlich und überhaupt nicht negativ, denn ich bin selbst mit 39 Jahren schwanger geworden! :-) Der nächste Schritt wäre dann zu überlegen, was es braucht um Deine Chancen optimal zu nutzen.
Meine Meinung zum AMH Wert ist, dass dieser überschätzt wird und oft eher zur Verwirrung und Frustration bei vielen Frauen führt als dass er wirklich weiterhilft. Der AMH Wert ist sehr hilfreich im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung, aber er wird hier als Parameter genutzt um die Höhe der Stimulation festzulegen und nicht um eine Aussage über die Chancen auf eine Schwangerschaft zu machen. Dazu braucht es weit mehr und das ist auch sofort verständlich, denn jeder Mensch ist sehr komplex und selbst eine umfassende Untersuchung unter Einbeziehung möglichst vieler Parameter ergibt oft nur eine Wahrscheinlichkeit, die gerne immer wieder durch Beispiele aus dem wahren Leben widerlegt wird.
Was ich sagen will: Bitte nimm den AMH Wert nicht zu ernst und glaube nicht, dass Dein AMH Wert bedeutet, dass Du keine Chancen hast. Man muss diesen Wert wirklich relativ sehen und deshalb würde ich mich Deiner Frauenärztin anschließen, dass es definitiv Hoffnung gibt! Frage Dich bitte, was Deine Intention ist, was Du wirklich von ganzem Herzen für Dich willst und was es braucht, um diesem Ziel näher zu kommen. Das ist aus meiner Sicht viel viel wichtiger als dieser AMH Wert.
Liebe Silke, lieben Dank für deine Antwort!
(Ich hoffe, die Antwort kommt jetzt nicht 2mal, ich weiss nicht ob meine 1. Antwort weg ist…)
Ja, du hast hast Recht, genau so geht es mir!
Wir haben erst vor kurzem beschlossen, schwanger werden zu wollen und jetzt wünsche ich es mir von ganzem Herzen und bin bereit viel dafür zu tun. Wir versuchen es erst seit dem letzten Zyklus und verhüten nicht mehr (wir verhüten seit vielen Jahren mit Kondom, da ich unter der Pille Migräneprobleme hatte) und in diesem Zyklus hatte ich keinen ES, was mich jetzt zusätzlich unter Druck setzt und zu Sorgen führt und mir Angst macht zu lange gewartet zu haben.
Mir wurde wegen des Werts geraten, zügig ein Kinderwunschzentrum aufzusuchen, was ich jetzt auch überlege, obwohl wir noch nicht lange dabei sind es zu versuchen.
Hallo Anna,
nein, Deine Antwort kommt nicht zweimal, sie ist nur erstmal „weg“, weil ich sie freischalten muss. Das verhindert Spam und Kommentare, die uns allen hier nicht weiterhelfen.
Das ist eine Situation, in der ich persönlich ein Beratungsgespräch bei einer Beratungsstelle suchen würde, um in Ruhe und unter fachlicher Anleitung pro und contra abzuwägen. Zum einen gibt es Dein Alter und auch den Druck evtl. schnell einen Antrag bei der Krankenkasse zu stellen. Die Altersgrenze dafür liegt bei der Frau bei 40 Jahren. Auf der anderen Seite gibt es Deinen Befund (vielleicht auch noch weitere Daten, die wichtig sind und mit einbezogen werden müssen) und die Frage, ob eine künstliche Befruchtung sinnvoll ist und die Chancen verbessert. Schließlich ist eine künstliche Befruchtung eine wirklich aufwendige und leider auch sehr belastende Behandlung, teuer noch dazu, … es gibt hier viel abzuwägen. Vielleicht braucht es auch eine Strategie (z.B. erstmal den Antrag bei der Kasse stellen), während ihr noch überlegt und es im natürlichen Zyklus probiert, …
Hallo Silke,
kannst du eine Beratungsstelle empfehlen?
Ich bin gerade 39 geworden. Momentan erscheint mir die Vorstellung, gleich auf künstliche Befruchtung zu setzen ohne es vorher wirklich auf natürlichem Weg versucht zu haben, nur aufgrund des Alters und des AMH Befunds noch etwas vorschnell, andererseits rennt die Zeit.
Ja, ich kann den Konflikt gut verstehen. Pro familia ist eine gute Anlaufstelle, eine weitere sehr gute Ressource ist das Beratungsnetzwerk Kinderwunsch Deutschland (bkid.de). Du findest dort ein Netzwerk von BeraterInnen, die sich auf das Themenfeld Kinderwunsch spezialisiert haben.
Hallo, seit vor 2 Jahren da war ich 53, der FA einen niedrigen AHM Wert feststellte, schlafe ich mit meinem Mann ohne jegliche Verhütung, da der FA sagte ich könnte nicht mehr schwanger werden. Mein mann hält das dennoch für „gefährlich“ und meint das ich ich irgendwann wieder schwanger werden könnte, wenn wir weiter ohne Verhütung Sex haben. Soll ich mich auf den AHM und die Aussage des FA verlassen ?
Hallo Jutta,
Du sprichst das Thema Verhütung am Ende der Fruchtbarkeit an. Viele Frauen fühlen sich unsicher in den Wechseljahren, oft schon deutlich früher ab Mitte 40 und älter.
Die Frage ist, wie häufig Frauen um die 50 Jahre und älter schwanger werden und das kommt meiner Einschätzung nach wirklich extrem selten vor. Die älteste Frau, die ich begleiten durfte, war bei der Geburt 46 Jahre alt. Ich habe mal schnell nach offiziellen Zahlen gesucht und das hier gefunden:
Das Statistische Bundesamt weißt beispielsweise für das Jahr 2015 insgesamt 737.500 Geburten aus. Nur 2134 der Mütter waren zwischen 45 und 49 Jahre alt. 134 der Frauen waren 50 Jahre oder älter.
Deshalb würde ich sagen, dass es nicht „gefährlich“ ist, mit 55 Jahren nicht zu verhüten, weil die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden extrem gering ist.
Wenn Du trotzdem etwas tun willst, kannst Du auch Deine Basaltemperatur messen und so herausfinden, ob und wann Du einen Eisprung hast. Oder ihr verhütet mit Kondom, einfach nur um Euch gut und sicher beim Sex zu fühlen.
Hallo Silke, danke für die Antwort. Mein Mann ist durch deine Antwort nun auch überzeugt, das es nicht mehr „gefährlich“ ist und wir haben beschlossen, das Thema Verhütung, weg zu lassen. lg Jutta
Hallo Silke, ich bin jetzt 43 Jahre alt und versuche seit 3 Jahren schwanger zu werden mit einem AMH wert (von 2016) von 0,46. Auf natürlichem Weg und Kinderwunschbehandlung. Hab schon einen Sohn, der 8 Jahre alt ist. Hatte eine Fehlgeburt 2017. Habe Strahlentherapie nach Schilddrüsenkrebs bekommen. Kann ich noch hoffen bei dem AMH Wert?
Hallo Rahsan,
ich kann dazu kaum etwas sagen. Der AMH Werst ist von 2016, das ist schon eine Weile her. Zudem sagt der AMH alleine nicht wirklich viel über die Fruchtbarkeit einer Frau aus. Allerdings bist Du 43 Jahre alt und ab 40 Jahren sinkt die Fruchtbarkeit massiv ab.
Ich will Dich nicht frustrieren, auf der anderen Seite definitiv ehrlich sein. Es ist vermutlich nicht ausgeschlossen, dass Du nochmal schwanger wirst, aber die Chance ist sicherlich nicht super gut. Mehr kann nur ein Facharzt nach einer genaueren Untersuchung sagen. Suche das Gespräch mit Eurem Arzt und bitte um eine ehrliche Einschätzung!
Hallo,
Ich bin 46 Jahre alt, habe eine 6 1/2 Jahre alte Tochter. Ich bin mit 38 sehr schnell schwanger geworden (nur einmal ohne Verhütung und bin ich sofort schwanger gewesen) und bekam meine Prinzessin mit 39
Ich möchte noch ein Kind … meine Werte sind alle in Ordnung, meine Tage ist regelmäßig….aber AMH Wert ist 0,6 …. mein FA sagte mir: man kann nicht stimulieren…. es gibt nichts zu stimulieren … etc. er sagte wieder spontan schwanger zu werden in mein Alter wäre ein Wunder … also unmöglich
Ich habe bis heute nie Probleme gehabt … ich wollte damals ein Kind und wurde super schnell schwanger …. aber heute bin 46 …
Frage: kennen Sie Frauen mit 46, die ohne Behandlung schwanger wurden
Vielen Dank
Hallo M.,
nein, ich kenne keine Frauen, die mit 46 Jahren spontan schwanger wurden.
Das Alter ist tatsächlich ein großes Thema beim Kinderwunsch, gleichzeitig finde ich aber die Art und Weise Deines Frauenarztes ziemlich daneben. Es ist nicht sein Job Dich vor den Kopf zu stoßen, sondern Dich in Deinem Wunsch ernst zu nehmen und respektvoll mit Dir umzugehen.
Die Chancen mit 46 Jahren nochmal auf natürlichem Wege schwanger zu werden sind tatsächlich schlecht. Ich finde, es braucht hier Klarheit und wirklich maximale Ehrlichkeit. Die Frage ist aber, was Du jetzt mit dieser Information machst.
Aus meiner Sicht gibt es 4 Optionen:
Du versuchst es weiter im natürlichen Zyklus, denn komplett ausgeschlossen ist eine Schwangerschaft sicherlich nicht, auch wenn es tatsächlich eher unwahrscheinlich ist.
Du verabschiedest den Kinderwunsch oder Du suchst Dir eine Therapie, wobei Frauen sich dann oft in Richtung Eizellspende orientieren. Diese ist aber in Deutschland verboten, d.h. das wäre mit einer Therapie im Ausland verbunden.
Schließlich bleibt noch die Option ein fremdes Kind aufzunehmen (z.B. in Form einer Pflegschaft).
Ich finde, wenn alle Optionen auf dem Tisch sind, dann kannst Du Dich mit jeder beschäftigen und abwägen, was für Dich möglich ist und was nicht.
Hey du, ich kenne persönlich 2 Frauen, die spontan schwanger geworden sind, eine mit 46 und eine mit 47. Meine Gynäkologin hat eine Patientin, die mit 50 spontan schwanger geworden ist. Natürlich ist das super selten, aber es gibt Einzelfälle. Trotzdem würde ich mich nicht darauf verlassen und vielleicht in die KiWu-Behandlung gehen und schauen, was die Spezialisten sagen. Dein Gyn darf das nicht so pauschal totschlagen. Ganz ehrlich, das hängt von so vielen Faktoren ab, das kann er so pauschal echt nicht sagen …
Hallo, ich bin 26 Jahre alt und in den verfrühten Wechseljahren. Ich habe einen AMH von <0,01. LH u FSH sind hoch. Die Frauenklinik meinte, dass die Chance Richtung 0 geht. Ich denke, dass ich bereits mit 18 in die Wechseljahre gekommen bin, da ich ab da ca meine Periode nicht mehr hatte u Hitzewallungen dazugekommen sind. Haben Sie vergleichbare Werte mit einem positiven Ergebnis (Baby)? Übrigens werde ich auch behandelt wegen einem Prolaktinom.
Danke
Liebe Victoria,
nein, leider habe ich keine Beispiele für Frauen, die mit ähnlicher Diagnose schwanger geworden sind. Leider, so gerne ich welche schreiben würde!
Ich persönlich würde mich nach einem Angebot umschauen, dass dich in diese Lebenssituation begleitet. Du bist so jung und deine Lebensplanung hat nun Vorzeichen, die sich von anderen Frauen in deinem Alter unterscheiden. Hast du hier Möglichkeiten in deiner räumlichen Nähe?
Herzliche Grüße
Silke
Hallo Silke,
ich hoffe, dass es OK ist wenn ich hier so einen langen Text schreibe.
Hörst/liest du oft von solchen Werten? So einen geringen Wert habe ich fast noch gar nicht gelesen und dann sieht die Chance in meinen Augen noch geringer aus. Noch dazu, dass ich meine Periode nicht mehr habe… Mit dem Angebot meinst du, dass ich Unterstützung erhalte mit dieser Diagnose klar zu kommen? Unterstützung bekomme ich von meinem Verlobten, meiner Familie und Freunden. Ich habe jetzt auch zu einem Heilpraktiker Kontakt aufgenommen (Erstgespräch kommt noch) und mir Blut abnehmen lassen, damit er sich das genauer ansehen kann. Ich möchte es wenigstens versuchen.
Die Kinderwunschklinik hat mich an die Humangenetik verwiesen. Hier hatte ich das erste Gespräch und mir wurde Blut abgenommen (4-8 Wochen dauert das jetzt). Wegen Hormoneinstellung muss ich mich noch einmal neu vorstellen bei der Kinderwunschklinik oder bei meiner Frauenärztin. Ansonsten habe ich bald wieder ein Schädel-MRT um zu sehen wie mein Prolaktinom sich entwickelt hat. Und dann habe ich wieder ein Gespräch beim Endokrinologen. Diesem werde ich jetzt auch noch einmal vorab wegen der neuen Diagnose schreiben. Vll kann er mir auch weiterhelfen…
Die Diagnose (wegen AMH) ist gerade mal 2 Wochen her… Ich fühle mich aktuell wie in einer Glocke. Teilweise kommt es durch und ich bin traurig und weine und dann wieder nichts. Gut, bis jetzt hatte ich sehr gute Ablenkung mit unserem Hausbau der jetzt erledigt ist. Mein Problem sind auch die Symptome… Wenig Schlaf durch die Hitzewallungen und auf der Arbeit bin ich aktuell so extrem empfindlich. Ich weine schnell und habe mittlerweile durch den Stress (durch die Arbeit und natürlich auch weil ich mich reinsteigere) immer wieder Ohren dröhnen und das ist in meiner aktuellen Situation natürlich gar nicht förderlich. Dann bekomme ich die Diagnose, dass das die Wechseljahre sind und mein gemeinsamer Wunsch mit meinem Partner ein Kind zu bekommen gegen 0 geht und für die Info habe ich 3 Stunden im Wartezimmer gesessen…
Liebe Victoria,
natürlich ist Deine Nachricht ok, herzlichen Dank für Dein Vertrauen!
Ich lese öfters von sehr niedrigen AMH Werten und es gibt hier immer wieder die Diskussion, was diese bedeuten und ob ein niedriger AMH Wert automatisch bedeutet, dass jeglicher Kinderwunsch unrealistisch ist.
Das ist nicht so, soweit ich die Studienlage überblicken kann, es wird immer darauf verwiesen, dass auch das FSH entsprechend hoch sein muss und auch dann gibt es keine allgemein gültigen Aussagen, sondern man muss jede Frau ganz individuell betrachten. Ich bin keine Ärztin, aber das ist mein Wissenstand, den ich gern an Dich weitergeben will.
Ich denke es macht Sinn, mit dem Endokrinologen nochmal zu sprechen, um hier eine genaue Einschätzung bekommen. Und ich weiß nicht, welche Rolle Dein Prolaktinom spielt, ein erhöhter Prolaktin Wert ist auf jeden Fall auch ein Thema beim Schwanger werden und ein Problem für einen normalen Zyklus.
Ja, ich meinte mit dem Angebot jemanden, der Dich in den nächsten Wochen und Monaten begleitet. Sowohl emotional, aber auch was die Bewertung der Situation, das Auswerten der Rückmeldungen von den Fachärzten und das Entwickeln neuer Optionen angeht.
Ein lieber Kollege hat mal gesagt, dass ein unerfüllter Kinderwunsch emotional mit dem Tod eines lieben Menschen zu vergleichen ist. Unerfüllten Kinderwunsch zu erfahren weckt sehr starke Gefühle, Du beschreibst, dass Du Dich aktuell wie unter einer Glocke fühlst. Ich vermute, dass Du im Moment komplett geschockt bist.
Dazu das Thema Wechseljahre, das auch komplett überwältigend ist, weil so viele Einzelthemen daran hängen und Du Dich gleichzeitig auch einfach nur schlecht fühlst. Und dann das Prolaktinom…
Die Situation ist heftig, weil sie Dein ganzes Leben umschmeißt und auch Deine Lebensplanung.
Ich würde mir jemanden für Dich wünschen, der sich fachlich mit dem Thema auskennt und gleichzeitig geschult ist Menschen in einer solchen Situation zu begleiten.
Mir fallen dazu zwei Anlaufstellen ein: Die eine ist Pro Familia. Prüfe bitte, ob es in Deiner räumlichen Nähe eine Beratungsstelle gibt. Sehr viele Beratungsstellen von Pro Familia sind im Themenfeld Kinderwunsch geschult, gleichzeitig gibt es sehr oft auch einen Arzt im Team, das ist eine gute Kombination, um auch die Diagnosen zu verstehen.
Das andere sind meine KollegInnen im Beratungsnetzwerk Kinderwunsch (bkid.de), ein Zusammenschluss von BeraterInnen und TherapeutInnen, die sich auf das Thema Kinderwunsch spezialisiert haben. Schau mal online auf der Webseite von BKiD, es gibt da auch eine interaktive Karte, mit deren Hilfe Du herausfinden kannst, wer in Deiner räumlichen Nähe ist.
Bitte bleibe nicht alleine mit dieser Situation. Familie und Freunde sind eine gute Unterstützung, eine fachliche Hilfe ist aber auch Gold wert, um Euren Weg in dieser Situation zu finden. Ich denke dabei auch an das Gefühl, dass jemand da ist, der mit Euch den Weg geht, Euch „hält“ und unterstützt und gleichzeitig klar macht, dass es die Hoffnung gibt, dass Ihr Eltern werdet. Vielleicht nur auf eine komplette andere Art und Weise …
Bitte lass mich wissen, wenn ich weiter helfen kann.
Herzliche Grüße
Silke
Liebe Victoria
Habe gerade deine Geschichte gelesen.
Bin zurzeit leider in der gleichen Situation mit 24 Jahren.
Ich hoffe es geht dir gut?
Darf ich fragen ob sich bei dir etwas verändert hat ?
Ich will die Hoffnung auch nicht aufgeben .
Liebe Grüße Lissi
Hallo Lissi,
es tut mir leid zu lesen, dass du in der gleichen/ähnlichen Situation steckst… Hast du auch so einen geringen AMH-Wert?
Zwischenzeitlich ging es mir gut. Jetzt bin ich seit Donnerstag wieder in meiner „Glocke“. Denke wieder eine Art Schutz.
Ich möchte es nicht wahrhaben!
Kurz zu meinem Weg.
– Prolaktinom ist unverändert.
– Knochendichte aufgrund Wechseljahre prüfen lassen und da ist noch alles in Ordnung.
– Die Humangenetik hat nichts ergeben.
– War dann auch mehrere Monate beim Heilpraktiker und habe dort mehrfach Infusionen erhalten. Außerdem jede Menge Tabletten (diverse Vitamine etc.) genommen. Dann hatte ich im November das erste Mal meine eigene Periode. Das wars dann leider auch.
– Wir waren in einer Reproduktionspraxis da die erste Kinderwunschklinik so war wie sie war… Die Praxis war erst positiv. Nachdem sie mich und mein Blut untersucht haben, haben sie gesagt das die Chance sehr gering ist. Sie könnten es versuchen, aber ja…
– Bis Januar war ich beim Heilpraktiker bis er zu mir meinte, dass wir erstmal Stoppen sollten da es sich nicht so entwickelt.. Aber er immer für mich da ist und wir evtl. dann noch anderes versuchen.
– Da ja jeder Arzt sagt, dass unbedingt meine Hormone eingestellt werden müssen und der Frauenarzt nicht zuständig dafür ist (FA meinte, dass sie nur „Omas“ einstellt… ), hat der FA uns an eine KIWU-Klinik überwiesen. Dort haben wir alles erzählt und die meinten, dass wir erst alles mit Kindern versuchen sollen bevor wir die Hormone einstellen. Erst musste ich eine leichte Pille nehmen, damit sie einen Anhaltspunkt haben. Dann habe ich Hormone über Spritzen und Nasenspray erhalten (wohl die Höchstdosis). Letzten Dienstag haben sie eine Blase (Follikel?) gesehen evtl. auch zwei. Aber nur 4mm… Schleimhaut war auch nicht so gut. Sie klang schon nicht positiv. Dann musste ich weiter die Hormone nehmen und letzten Donnerstag war ich dort und es war nichts mehr da und sie sehen die Chance sehr sehr sehr gering. Also davon habe ich 1 Monat die Pille genommen und jetzt eben 1,5 Wochen eine Behandlung gehabt (4 Termine)…
Woher es kommt weis keiner… Wir haben die KIWU gefragt ob wir noch ein paar Monate die Pille nehmen können um meinen Körper wieder an Zyklen zu gewöhnen und dann noch einen Versuch starten. Sie machen es, aber ja..
Es tut mir leid, dass ich dir erst jetzt antworte… Ich musste mich etwas zurückziehen und bin hier nicht mehr rein.. Ich möchte mich auch bei Silke entschuldigen, da sie mir oben so liebe Worte geschrieben hat… Aber ich konnte einfach nicht antworten…
Bitte lass dich nicht runterziehen. Das ist meine Geschichte. Vielleicht geht dein Weg ganz anders weiter.
Liebe Grüße
Liebe Victoria,
ich denke an Dich!
Herzliche Grüße
Silke
Nein es ist nicht das Alter der Frau was das ausmacht! Ich hätte eine ivf mit 37 und beim 2. Versuch war ich schwanger und bekam mit 38 einen völlig gesunden Jungen. Mit 41 wurde ich dann spontan schwanger und bekam mit 42 meinen 2. Sohn auch völlig gesund. Jetzt 6 und 3 Jahre alt. Bin nun 45 Jahre und möchte ein weitere Kinder. Meine menarche bekam ich erst mit fast 16 Jahre das bedeutet das ich nach hinten mehr Zeit habe. Auch biologisch bin ich viel jünger… hab nicht geraucht und kaum getrunken und sonst völlig gesund. Das Problem lag und liegt bei meinem Mann der zu wenige Spermien hat. Deshalb werde ich wieder eine ivf machen weil ich nicht glaube das es nicht mehr klappt!
Hallo Lucy,
ich sehe das etwas anders und leider sprechen viele Forschungsarbeiten auch eine andere Sprache. Das Alter der Frau ist leider mit der wichtigste Faktor, was die Erfolgschancen angeht. Um so mehr freue ich mich über Deine Erfahrungen und es zeigt mal wieder, dass es Ausnahmen gibt. Es ist natürlich Dein gutes Recht weitere Versuche zu starten und ich drücke Dir von Herzen die Daumen dafür.
Herzliche Grüße
Silke
Hi Silke. Darf man auch mit einem Wert von 0.14 noch berechtigte Hoffnungen haben? Meine Frau ist 39, hat sich kaum was zu Schulden kommen lassen (k.Alk/Zigaretten etc)… Wir dachten immer ihre biologische Uhr sollte gemächlicher ticken, zumal sie auch stets jünger wirkte… Nun scheint es aber eng zu werden (am 2ten ZT 19 TSH.. relativ hoch schon)… Sie hatte früher starke Tage, sind seit drei Jahren viel erträglicher und der Zyklus verkürzt sich meist um 4-7 Tage….gibt es auch für derart niedrige AMH Werte noch Hoffnung? LG Klaus
Hallo Klaus,
es gibt natürlich Hoffnung!!! Ich bin selbst mit fast 40 Jahren nochmal Mutter geworden und meine Werte waren wirklich auch alles andere als gut.
Und damit sind wir direkt bei der anderen Seite der Medaille: Mit 39 ist die Fruchtbarkeit bei uns Frauen einfach schon stark eingeschränkt. Auch wenn man sich gar nicht so fühlt oder so aussieht und bisher einen recht gesunden Lebensstil geführt hat. Die Eizellen altern mit und die Chance pro Zyklus schwanger zu werden sinkt massiv. Deshalb: Es gibt Hoffnung, definitiv ja, aber es kann sehr viel länger dauern bis es klappt, es gibt eine höhere Fehlgeburtenrate und es kann tatsächlich auch gar nicht mehr klappen. Das ist die Realität und die Spannung, die Ihr als Paar nun irgendwie meistern müsst. Die Frage ist, wie Ihr damit umgeht und welche Haltung Ihr dazu entwickelt. Ich weiß, das ist hart, ich kenne diese Gefühle nur zu gut. Sprecht darüber, tauscht Euch aus, entwickelt Alternativen zu einem Kind, um mehrere „Pläne“ in der Schublade zu haben, das Ganze ist ein Prozess, der sehr individuell ist.
Herzliche Grüße
Silke
Vielen Dank für deinen guten Beitrag.
Bei mir sieht es leider nicht so toll aus. Ich bin jetzt 44,5 Jahre alt. Vor ca. 3 Jahren wurde ich beim ersten Versuch auf natürlichem Weg schwanger. Mein Kind ist jetzt 2,5 Jahre alt. Nun hätten wir gerne ein Geschwister. Der Arzt hat jetzt einen AMH-Wert von 1.06 gemessen und gleich gesagt, dass ich es vergessen könne. Es komme nur noch eine Eizellspende in Frage. Im letzten Jahr wurde ich zwar drei Mal schwanger, aber jedes Mal war es nach ein paar Wochen vorbei. Gibt es wirklich keine andere Möglichkeit als die Eizellspende?
Hallo Joy,
es gibt natürlich immer die anderen Möglichkeiten: Es weiter auf dem natürlichen Weg zu versuchen oder in Kontakt mit einer Kinderwunschklinik zu treten. Allerdings sind die Chancen schwanger zu werden „altersbedingt“ (und ich hasse es, dies so schreiben zu müssen) schlecht. Dazu kommt die hohe Fehlgeburten- und Missbildungsrate in deinem Alter, du schreibst ja auch, dass du letztes Jahr 3 Mal schwanger warst. Eine Eizellspende würde den Faktor Alter ausschalten, allerdings ist auch dieser Weg sehr steinig und muss nicht zwangsläufig zu einer intakten Schwangerschaft führen. Die Frage ist, ob du diesen Weg gehen willst und wie stark dein Kinderwunsch ist. Ich will dir diesen nicht absprechen oder ausreden und kann deine Sehnsucht sehr gut nachvollziehen. Nur der Preis ist jetzt hoch und ihr müsst als Familie entscheiden, ob ihr es versuchen wollt.
Herzliche Grüße
Silke
Es ist richtig, den AMH kritisch zu sehen… ich bin mit einem AMH von 0,4 noch 4 x spontan und schnell schwanger geworden. Allerdings endeten alle Schwangerschaften in einer Fehlgeburt. Wichtiger als der AMH ist die Qualität der (verbleibenden) Eizellen. Eine Frau unter 40 mit einem niedrigen AMH hat daher größere Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft als eine ältere Frau mit dem gleichen AMH-Wert. Insgesamt sollte sich niemand verunsichern lassen: auch mit niedrigem AMH gibt es Eisprünge ( nur eben vielleicht nicht mehr ganz so lange), z.T. auch noch regelmäßig, und jeder Eisprung kann zur SS führen!
Liebe Claudia,
danke für deinen Kommentar! Ich stimme Dir zu: Letztendlich bleibt das wichtigste Kriterium das Alter der Frau und nicht der AMH Wert. Ich finde, man müsste weiterhin konsequent darüber aufklären und Frauen nicht durch fragwürdige Tests verunsichern.