In diesem Artikel möchte ich dir gerne das Urteil des Bundesgerichtshofs zum Thema künstliche Befruchtung und Altersgrenze vorstellen. Weiterhin möchte ich dir von einer Studie aus Israel berichten, die zum Thema künstliche Befruchtung bei 41 – 43 jährigen Frauen interessante Erkenntnisse veröffentlicht hat. Dieser Artikel verbindet also Informationen zur Übernahme der Behandlungskosten bei einer künstlichen Befruchtung mit der Frage, bis zu welcher Altersgrenze eine künstliche Befruchtung erfolgsversprechend ist.
Neues BGH Urteil: Altersgrenze & das Recht auf eine späte Mutterschaft
Nachdem ein Paar aus Bremen geklagt hatte, weil ihre Behandlungskosten für mehrere IVF Versuche nicht von ihrer privaten Krankenkasse übernommen wurden, hat der Bundesgerichtshof im Dezember 2019 ein Urteil gesprochen: Das Alter der Frau ist allein kein Grund, die Kosten der künstlichen Befruchtung nicht zu übernehmen!
“Das Selbstbestimmungsrecht der Ehegatten umfasst grundsätzlich auch die Entscheidung, sich den Kinderwunsch in fortgeschrittenem Alter unter Inkaufnahme altersspezifischer Risiken zu erfüllen.”
Urteil des BGH vom 4.12.19 (AZ IV ZR 323/18).
Krankenkassen können damit tatsächlich verpflichtet sein, auch bei älteren Frauen die Kosten für eine künstliche Befruchtung zu übernehmen.
Alle Infos zum neuen BGH Urteil habe ich dir hier zusammengefasst! Dort findest du auch den Link zum BGH Urteil selbst.
Künstliche Befruchtung: Altersgrenze & Fruchtbarkeit
Das Thema Alter und Fruchtbarkeit beschäftigt viele Frauen mit Kinderwunsch und ich erinnere mich selbst nur zu gut an meine eigene Unsicherheit als ich mit 38 Jahren angefangen habe über ein 2. Kind nachzudenken.
Sicherlich weißt du um die Zusammenhänge zwischen dem Alter der Frau und ihrer Fruchtbarkeit. Leider kann auch eine künstliche Befruchtung die abnehmende Schwangerschaftswahrscheinlichkeit mit zunehmendem Alter nicht ausschalten. Die Erfolgschancen einer IVF oder ICSI sind definitiv altersabhängig, es stellt sich aber die Frage bis zu welcher Altersgrenze eine künstliche Befruchtung mit den eigenen Eizellen noch lohnt.
Künstliche Befruchtung über 40 erfolgversprechend?
Dieser Frage ist eine neue Studie aus Tel Aviv in Israel nachgegangen. In dieser Studie wurden insgesamt 146 Frauen untersucht, die einen ersten IVF Versuch im Alter zwischen 41 und 43 Jahren begonnen hatten. Als Parameter für den Erfolg der IVF Therapie wurde die Lebendgeburtenwahrscheinlichkeit und nicht die Schwangerschaftsrate verwendet.
Keine Frau und kein Paar wünscht sich 6 oder gar 13 IVF Versuche! Und mir ist klar, dass diese Zahlen nicht gerade erbaulich sind. Trotzdem finde ich die Ergebnisse hilfreich:
- Die Studie liefert neue Hinweise darauf, dass eine künstliche Befruchtung über 6 Versuche hinaus bei Frauen im Alter von 41 bis 43 Jahren wenig erfolgsversprechend ist.
- Positiv ist, dass eine kumulierte Lebendgeburtenwahrscheinlichkeit von 28,8% nach bis zu 6 IVF Versuchen einen Therapiebeginn durchaus argumentativ vertretbar machen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass im Vorfeld einer Behandlung eine ausführliche Beratung des Paares stattfinden sollte, bei der auf diese eingeschränkten Erfolgschancen hingewiesen wird. Eine Beratung kann vor zu hohen Erwartungen schützen!
- Die Studie konnte eine abnehmende Lebendgeburtenwahrscheinlichkeit der 41 bis 43 jährigen Frauen festhalten: Die kumulierte Lebendgeburtenwahrscheinlichkeit pro Behandlungszyklus lag bei den 42 jährigen Frauen bei 8%, bei den 42 jährigen bei 5,8% und bei den 43 jährigen Studienteilnehmerinnen bei 4,1%.
- Neben dem Alter konnte als wichtigster Einflussfaktor auf den Erfolg der IVF Therapie das Rauchen nachgewiesen werden. Rauchen minimierte die Wahrscheinlichkeit auf eine Lebendgeburt um ca. 80%!
Künstliche Befruchtung: Altersgrenze bleibt ein Problem
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Thema Alter und Altersgrenze bei Frauen über 40 Jahren, die über eine künstliche Befruchtung nachdenken, ein kaum lösbares Problem bleibt. Dies ist gerade in Deutschland der Fall, da hier immer noch die Eizellspende verboten ist.
Die Erfolgsaussichten einer IVF Therapie über 40 Jahre sind leider bescheiden, es gibt hier aus meiner Sicht wenig zu beschönigen. Auf der anderen Seite sind IVF Versuche im Alter zwischen 41 und 43 Jahren sicherlich nicht aussichtslos!
Eine umfassende Beratung des Paares erscheint besonders wichtig, um sorgfältig abzuwägen, ob dieser Weg mit all seinen Risiken und Belastungen wirklich der richtige ist.
Herzliche Grüße
Silke
Quellen zum Thema künstliche Befruchtung & Altersgrenze
- Oshrit Lebovitz et al.: The expected cumulative incidence of live birth of patients starting IVF treatment at age 41 years or older. Reproductive Biomedicine Online, im Druck.
- M. Devesa1, R. Tur1, F.: I will use my own”: until what age? ESHRE Annual Meeting, Lisbon 2015.
- Klipstein S, Regan M, Ryley DA, Goldman MB, Alper MM, Reindollar RH: One last chance for pregnancy: a review of 2,705 in vitro fertilization cycles initiated in women age 40 years and above. Fertility and Sterility, Volume 84, Issue 2, pages 435-445.
Weiterlesen:
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Foto: Bigstock.com / © monkeybusinessimages
Hallo, Hier meine Geschichte
ich hatte meine erste ivf mit 38 Jahren. Erster Versuch negativ. 2. Versuch erfolgreich und mein Sohn kam 2 Tage nach meinem 39. Geburtstag kerngesund zur Welt. 8 Monate später bin ich wieder hin um für ein weiteres Kind, da ich ja schon kurz vor 40. war….2 x Icsi und nix ….Spermiogramm war sehr schlecht …. zuhause war ich stinksauer auf meinem Mann wegen der schlechten Qualität seiner Spermien. Ich bin los und habe mir Ovulation Tests gekauft, da in der Klinik schon aufgeben wurde das es klappen könnte….ich war inzwischen schon 41 Jahre alt! Ich habe mir nur gedacht, dass es nicht sein kann das ich nicht noch eins haben darf….jedenfalls war ich nicht einverstanden. 3 Monate Sex mit Ovulationtest und ich bin schwanger…..mein 2. Sohn kam kurz vor meinem 43. Geburtstag kerngesund zur Welt! Es war eine natürliche Geburt nicht so bei meinem 1. Sohn da hatte ich einen Kaiserschnitt….klar dachte ich, boah das mache ich jetzt ein 3. mal, aber da war ich schon inzwischen 45 Jahre alt und bei meinem Mann waren null Spermien nach bestimmt 10 mal Spermiogramm! Jetzt bin ich 47 und Mama von einem 8 jährigen und einem 5 jährigen. Die Ärzte meinten, dass ab 40 die Chance bei 3% lägen, aber ich denke, dass nicht alle Frauen gleich sind und das ich der Beweis bin obwohl die Ärzte sagten das wird leider nix. Meine Eizellreserven waren sehr hoch und auch der Hormonspiegel für mein Alter erstaunlich gut….nicht Raucher! Die Medikamente und Spritzen hatten bei mir null Nebenwirkungen bzw. Ich hab nix gemerkt war alles wie immer. Für die ICSI konnten ca. 16 bis 20 Eizellen gewonnen werden und 12 ließen sich befruchten und 6 haben sich weiterentwickelt 3 wurden mit A A B Qualität eingesetzt. Trotzdem kein Erfolg.
Ich habe nicht aufgegeben, da ich wusste es lag nicht an meinen Eizellen sondern den Spermien meines Mannes, der nun sogar 6 Jahre jünger ist als ich! Ich kann nicht erklären wie es sein kann, dass die Spermiogramme immer unter dem Wert waren und es trotzdem geklappt hat, aber ich bin froh, dass ich alles mögliche getan habe u.a. Nahrungsergänzung für uns beide….alles was ich nur finden konnte das mit Kinderwunsch zu tuen hatte….wir nehmen immer noch gut 15 verschiedene Nahrungsergänzungsmittel und ich habe das Gefühl, dass es mitgeholfen hat zusätzlich zu meinem anderen Gedanken wenn ich nicht einen 2. Sohn kriege, dann reiße ich die Welt in Stücke! Ja, das war etwas extrem aber so stark war auch mein Wunsch danach….ich glaube das hat auch geholfen, der Wille versetzt Berge! Viele Grüße und Erfolg an alle — Never give up!
Liebe Silke,
vor einer Woche habe ich die Diagnose Brustkrebs erhalten und hatte heute das erste Gespräch im Brustzentrum. Dabei habe ich auch auf Hinweis meiner Frauenärztin angesprochen, dass mein Mann und ich uns noch ein Kind wünschen (ich bin 42, mein Mann 44 und wir haben eine 9-jährige Tochter).
Wir stehen nun vor der Entscheidung, ob wir vor Beginn der Chemotherapie uns an eine spezielle Kinderwunschpraxis wenden sollen, um Eizellen einfrieren zu lassen. Das Risiko, dass es später nicht mit einer Schwangerschaft klappt, wird natürlich auch nicht weniger. Der Arzt meinte zumindest, dass wenn auch nur der geringste klitzekleine Wunsch nach einem Kind da ist, sollte man den Versuch unter Umständen wagen, damit man sich nicht nachher sagt „ach, hätte ich das mal gemacht“.
Was würdest Du denn raten bzw. was würdest Du an meiner Stelle machen?
Vielen Dank und liebe Grüße, Katja
Liebe Katja,
erstmal will ich Dir herzliche Grüße schicken und Dir sagen, dass mich Deine Situation sehr berührt und ich in Gedanken bei Dir bin.
Ich persönlich würde den Kontakt zu einer Kinderwunschpraxis herstellen und um ein sehr zeitnahes Beratungsgespräch bitten. Warum? Ich würde gerne meine Entscheidung für oder gegen das Einfrieren von Eizellen auf der Basis möglichst vieler Informationen über die realistischen Chancen auf eine spätere Schwangerschaft, die Risiken der Behandlung, den Behandlungsablauf selbst, die Kosten der Behandlung, die Zeitschiene (wie lange dauern die Vorbereitungen vor dem Behandlungsstart und was muss gemacht werden, wie lange dauert die Stimulation etc.) und nicht zuletzt gibt es spezielle Risiken im Hinblick auf Deine Brustkrebserkrankung machen wollen.
Das sind alles Fragen, die wirklich nur ein Facharzt unter Einbeziehung Deiner ganz individuellen Situation machen kann.
Die Gewinnung von Eizellen ist an eine hormonelle Stimulation und damit an eine Behandlung gebunden. Deshalb würde sich für mich die Frage stellen, ob ich mir an Deiner Stelle neben der bevorstehenden Chemotherapie diese weitere Behandlung vorstellen kann und mir auch zumuten will. Diese Entscheidung ist wirklich ein Abwägungsprozess, den Ihr nur selbst als Paar durchlaufen könnt. Ich persönlich würde dafür gerne bestmöglichst informiert sein wollen, deshalb würde ich persönlich ein Beratungsgespräch in einer Kiwuklinik vereinbaren.
Ich sende Dir ganz viel Kraft, melde Dich bitte, wenn ich weiter helfen kann.
Herzliche Grüße
Silke
Liebe Silke,
vielen Dank für Deine lieben Worte!
Ich empfinde das auch so, dass man am besten von einem Spezialisten sich alle Punkte genau erklären lässt, damit man sich eine Meinung bilden kann. Die mit einer solchen Behandlung einhergehenden Belastungen sehe ich auch kritisch, vor allem den Zeitrahmen, da sich der Beginn der Chemotherapie damit auch entsprechend nach oben schieben würde. Im Moment sind die Informationen und Themen, die auf einen einprasseln, wahnsinnig anstrengend. Der Druck, jetzt definitiv eine Entscheidung treffen zu müssen, ist belastend. Ich hoffe, dass ich kurzfristig einen Termin bekommen kann, um die Fragen anzusprechen.
Viele Grüße, Katja
Hallo Katja,
ja, das kann ich gut verstehen. Ich würde in der Kinderwunschklinik bei Deiner Terminanfrage sehr deutlich machen, worum es geht und dass es einen Zeitdruck gibt. Ich würde vielleicht auch mehrere Kinderwunschkliniken anfragen, um den schnellsten Termin zu bekommen, soweit es mehrere Kiwukliniken in Deinem räumlichen Umfeld gibt, die in Frage kommen. Was für eine Situation, … aber ich glaube tief daran, dass einem in solchen Krisensituationen die Kraft zuwächst, die man braucht, um sie aushalten und die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Und es gibt viele liebe Menschen, die Dich tragen und an Dich denken. Ich zum Beispiel bin räumlich weit entfernt, aber trotzdem gedanklich ganz nah! Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du alles gut überstehst und bald wieder gesund bist. :-)
Hallo Silke,
ich bin 43 Jahre alt und habe zwei gesunde Töchter. Während wir in Planung für Nummer Drei waren, ist mein Mann im Januar diesen Jahres an Krebs erkrankt. Vor Beginn der Chemotherapie haben wir noch eine Kryokonservierung vorgenommen.
Nun werde ich gerade in einer Kinderwunschklinik behandelt: Clomifen und Insemination. Im ersten Zyklus hat es nicht geklappt. Jetzt im zweiten Zyklus fühle ich mich auch nicht wirklich schwanger.
Nun steht für uns im Raum, es ab nächster Woche mit einer ICSI zu probieren. Hältst du das für sinnvoll?
Die Kryokonservate reichen für keine weitere Insemination.
Bei meinen beiden Mädels bin ich jeweils nach 2-3 natürlichen Versuchen schwanger geworden.
Durch die Chemo meines Mannes, die jetzt abgeschlossen ist, kann man frühestens in 6 Monaten über ein Spermiogramm nachdenken. Das scheint mir in Anbetracht meines Alters einfach zu lange zu sein.
Würdest du einen Versuch mit einer ICSI machen?
Viele Grüße
Floh
Liebe Froh,
Ich kann Deine Frage sehr gut verstehen, ich war in einer sehr ähnlichen Situation vor unserem 2. Sohn. Eigentlich müsste ich Dir jetzt sehr viele Fragen stellen, denn es geht darum, was Du und Ihr aus tiefstem Herzen wollt und was dem im Wege stehst. Du fragst mich aber, was ich tun würde und deshalb habe ich hin und her überlegt und kann Dir sagen: Ich würde sehr wahrscheinlich die ICSI ausprobieren, vorausgesetzt es würde mich finanziell nicht in Probleme bringen.
Rein emotional würde ich, wenn ich an Deiner Stelle wäre, den großen Druck spüren: Das Alter, die Situation mit Deinem Mann, der Wunsch nach einem 3. Kind. Vielleicht auch das Gefühl, es jetzt mit möglichst allen Mitteln nochmal zu probieren, um sich nicht später fragen zu müssen, ob es vielleicht mit einer ICSI doch geklappt hätte. Ich denke auch daran, dass man bei einer ICSI das Spermium auswählen kann, das in die Eizelle injiziert wird, dass man mehrere Eizellen gewinnen kann und diese für spätere Versuche einsetzen kann.
Auf der anderen Seite gäbe es aber auch Bedenken: Die Kosten, die Behandlung selbst, die sehr intensiv für den Körper und die Seele ist. Auch die Frage nach den Chancen steht im Raum und die sind einfach nicht gut. Ich finde, das muss man klar sagen, um die Erwartungen und damit das Potential für eine riesige Enttäuschung im Rahmen zu halten. Die Behandlung garantiert keine Schwangerschaft, im Gegenteil, die Chancen, dass es nicht klappt sind sehr viel höher als das es klappt. Ich schreibe das nicht, um Dich zu frustrieren oder Dir wehzutun, sondern um deutlich zu machen, dass eine ICSI wirklich nur ein Versuch ist, der neben der neuen Chance auch viel Potential für Frustration in sich trägt.
Trotzdem neige ich sehr stark dazu immer nach Möglichkeiten zu suchen, in denen ich selbst aktiv handeln kann und mein Leben in die von mir gewünschte Richtung bewegen kann. Deshalb würde es sich für mich persönlich besser anfühlen den Versuch zu wagen.
Wie geht es Dir, wenn Du meine Zeilen liest?
Hallo Silke
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit in einem Zyklus mit 49+ auf natürlichen Wege schwanger zu werden ? Ich selbst bin sehr gesund und fit. Treibe regelmäßig Sport und fühle mich wie Ende 30. Gibt es viele Frauen die mit 49 Jahren auf natürlichen Wege noch schwanger werden oder sind das Ausnahmen und Einzelfälle. Wie schätzen Sie die Erfolgschancen ein ? Mit 49+ bis 52 auf natürlichen Wege schwanger zu werden.
Vielen Dank
Liebe Grüße
Anna
Hallo Anna,
Ich würde die Chance als sehr gering einschätzen und tatsächlich von Ausnahmen sprechen. Ich will hier ganz ehrlich mit Dir sein: Ich kenne keine einzige Frau, die mit 49+ auf natürlichem Wege schwanger geworden ist und ich bin seit mehr als 12 Jahren täglich mit Frauen und Paaren in diesem Themenfeld unterwegs. Du hast bestimmt schon gelesen, dass das primär mit den Eizellen zu tun hat, die im Laufe des fruchtbaren Lebens einer Frau immer weniger werden und vor allem auch immer weniger fähig sind sich zu einem gesunden Baby zu entwickeln. Deshalb steigt beispielsweise auch die Anzahl der nicht intakten Schwangerschaften und der Kinder, die nicht gesund oder behindert geboren werden, mit zunehmendem Alter an.
Herzliche Grüße
Silke
Ich heiße Isabell, bin 51 Jahre alt, ich bin nicht verheiratet und habe einen neuen Partner mit Kinderwunsch. Ich bin sterilisiert, ist da eine künstliche Befruchtung noch möglich? Was kostet sie in etwa?
Hallo Isabell,
eine künstliche Befruchtung kostet ab ca. 3000 Euro aufwärts. Ich kann es Dir nicht auf den Euro genau sagen, weil ein großer Teil davon die Medikamente umfasst, die man für die Stimulation braucht und die Menge variiert hier je nach Behandlungsprotokoll. Da Du sterilisiert bist, bleibt nur eine IVF oder Du lässt die Sterilisation rückgängig machen, was aber wiederum eine erneute OP bedeuten würde.
Die Chancen, mit 51 Jahren mit den eigenen Eizellen schwanger zu werden, sind sehr gering. Ich finde, da muss man wirklich sehr ehrlich sein. Ich persönlich (und ich arbeite nun schon mehr als 15 Jahre in diesem Themenfeld) kenne keine einzige Frau, die das geschafft hat. Leider sinkt die Fruchtbarkeit bereits ab 35 stark ab, ab 40 Jahren nochmal sehr stark und mit 51 Jahren steht die Menopause vor der Tür. Leider altern die Eizellen auch mit, d.h. selbst wenn du schwanger werden würdest, wäre das Risiko für eine Fehlgeburt oder ein evtl. nicht gesundes Kind relativ groß.
Sorry für diese schlechten News. Ich verbreite gerne Optimismus und unterstütze, wo ich kann, aber ich will auch so ehrlich wie irgendwie möglich sein.
Herzliche Grüße
Silke
Hallo Silke,
Ich werde jetzt 36 Jahre und würde nach 5 Jahren gern noch einmal eine IVF probieren, nachdem ich bei dem ersten Versuch eine FG hatte. Allerdings ist mein Freund 53 Jahre. Spielt sein Alter hierzulande eine Rolle? Er hat bereit 3 Kinder und wir möchten gern noch ein gemeinsames haben.
Vielen Dank vorab für deine Mühe!
Hallo Adrienne,
ja, tatsächlich sieht § 27 a SGB V bei Kassenleistungen für eine künstliche Befruchtung Altersgrenzen vor. Das Mindestalter beträgt dabei 25 Jahre, das Höchstalter für die Frau 40 und für den Mann 50 Jahre. Eine Finanzierung durch die gesetzliche Krankenkasse kann deshalb schwierig werden. Ich würde mich aber trotzdem beraten lassen und den direkten Kontakt zu Euren Krankenkassen suchen.
Herzliche Grüße
Silke
Hallo Silke,
ich habe eine Frage, ich bin 46 Jahre alt, alleinstehend. Habe sehr großen Wunsch ein Kind zu bekommen. Ein guter Freund von mir ist bereit mich dabei zu unterstürzen und mir seine Samen zu spenden. Habe ich die Möglichkeit / Chance bei uns in Deutschland die Methode der künstlichen Befruchtung IVF durchführen zu lassen. Und wenn ja, mit welchen Kosten kann ich den rechnen. Vielen Dank im Voraus.
Herzliche Grüße Oksana
Liebe Oksana,
bitte nimm dazu Kontakt zu einem Kinderwunschzentrum in Deiner Nähe auf und bespreche Deine Situation. Ich bin mir nicht sicher, ob Du ein Kinderwunschzentrum finden wirst, dass hier im Boot ist und eine Behandlung durchführen würde. Zum einen ist die Konstellation der Samenspende durch einen Freund vermutlich rechtlich schwierig, vielleicht kann dies durch einen Vertrag gelöst werden. Das andere Problem ist leider Dein Alter, ab 40 Jahre und älter wird es schwierig mit einer IVF Erfolg zu haben.
Ich persönlich würde nach einem größeren Kinderwunschzentrum Ausschau halten, am besten eines, das auch eine Samenbank angegliedert hat.
Die Kosten sind leider für eine solche Behandlung recht hoch. Ich würde irgendwo zwischen 2.500 und 5000 Euro pro Versuch rechnen. Die große Differenz zwischen den Summen hängt damit zusammen, dass sich die Kosten wesentlich auch aus Medikamentenkosten und aus Zusatzleistungen ergeben. Es ist im Vorfeld oft nicht komplett einschätzbar wie viel Hormone Du beispielsweise für die Stimulation brauchen würdest, ob Du Eizellen für eine Kryokonservierung übrig hättest usw.
Herzliche Grüße
Silke
Sind denn die Studienteilnehmerinnen Erstschwangere gewesen und ohne Krankheitsbild (PCOS etc)? Ich finde das ist nie ersichtlich und macht es zunehmend erschwerend eine Entscheidung zu treffen.
Hallo Simone,
ich habe gerade nochmal nachgeschaut: Es wird nur gesagt, dass die Frauen, deren Daten ausgewertert wurden, ihren 1. IVF Zyklus gestartet haben.
„A retrospective cohort study including 146 patients aged 41 years to <44 years who started their first IVF cycle attempt using autologous oocytes, between January 2006 and December 2013."
Wenn Du Infos zum Thema IVF über 40 ohne Krankheitsbild suchst, schau mal hier meine Artikel zu diesem Thema:
Idiopathische Sterilität: Bringt eine IVF die besseren Chancen?
Idiopathische Sterilität: Welche Behandlung ist sinnvoll?
Herzliche Grüße
Silke
Hallo Silke, ich bin 40 und möchte nun eine ICSI Behandlung. Was kostet das und übernimmt das die Krankenkasse noch aufgrund meines Alters??zur Info: Es gab beim ersten Kind Verdacht auf ein Gendefekt. Gibt es da eine Genuntersuchung? Kosten?
Hallo Nevim,
40 Jahre ist genau die Grenze, ab der die gesetzlichen Krankenkassen leider nicht mehr zahlen. :-(
Warum möchtest Du eine ICSI, hattest Du davor schon Behandlungen im Rahmen einer künstlichen Befruchtung? Und habt Ihr Diagnosen, die Eure Fruchtbarkeit einschränken?
Ich frage deshalb, weil in Deinem Alter (und verstehe mich hier bitte nicht falsch, ich bin selbst 46 Jahre alt) eine künstliche Befruchtung nicht immer die beste Option ist. Es lohnt sich genau hinzuschauen und abzuwägen.
Die Kosten für eine ICSI variieren sehr stark, weil ein Teil der Kosten die Medikamente machen und Du hier, je nach Behandlungsplan, unterschiedlich viel davon benötigst. Ich würde aber grob mit mindestens 2500 bis 3000 Euro rechnen, tendenziell eher mehr, auch gerne mal 4000 bis 5000 Euro. Ich finde, man muss das sehr klar sagen, um Überraschungen zu vermeiden.
Genuntersuchungen gibt es, hier lohnt es sich vermutlich bei der Krankenkasse nachzufragen, ob die das evtl. doch zahlen. Ich würde einfach anrufen und nachfragen, wie das bei Deiner Kasse geregelt ist.
Beste Grüße
Silke
Hallo Silke,
Ich bin 43 und habe schon einen Versuch mit IVF hinter mir.
Meine Problem ist nicht nur meine Alter – mein Mann ist auch ein paar Jahre älter als ich.
Ich wollte unbedingt und mein Mann hat Bedenken um die Zukunft des Kindes und ob er das schaffen kann.
Ich wollt noch mal probieren und versuche die letzte Zeit meinen Schatz dazu zu übereden.
Meine Frage, kann sich ein natürlicher Eisprung positiv auf die IVF auswirken , ob es mehr Chance gibt Schwanger zu werden und zu bleiben, oder spielt es keine Rolle.
Vielen Dank
Viktoria
Liebe Viktoria,
Danke für Dein Vertrauen. Was meinst Du genau mit “natürlicher Eisprung”? Ein Eisprung im Zyklus vor der IVF? Wenn ja, würde ich eher mit nein auf Deine Frage antworten und überlege gerade, ob es dazu irgendwelche Studien gibt. Jeder Zyklus ist wie ein neues Spiel, zudem wird bei einer IVF ja künstlich stimuliert und (wenn Du z.B. Ein langes Protokoll hast) die eigene Hormonproduktion lahm gelegt. Man kann, wenn man das FSH zu Beginn des Zyklus misst, einen Eindruck bekommen wie der Zyklus und evtl. der Stimulationserfolg ausfällt.
Wenn Du aber Eisprünge hast und sonst nichts dagegen spricht, könnt Ihr es auch immer natürlich versuchen. Jeder Zyklus und jeder Eisprung zählt. Was den Erfolg einer IVF angeht, so ist leider wirklich das Alter der Frau und auch die Zeit, die es ein Paar bereits versucht, sehr wichtig. Die Eizellen altern leider mit und auch wenn man sich überhaupt nicht alt fühlt, verlieren die Eizellen mit zunehmendem Alter ihre Potenz sich befruchten zu lassen und zu einem gesunden Baby zu entwickeln. Der Einfluss ist darauf sehr beschränkt, es hilft nur es weiter zu versuchen und auf das Glück zu hoffen, das es klappt.
Ich drücke Euch die Daumen!
Herzliche Grüße
Silke