Immer wieder erreichen mich Mails lieber Leserinnen mit der Frage, wie und wo ich lebe und was mich dazu bewegt hat nach Kalifornien auszuwandern. Nachdem ich mit meiner Familie nun schon fast 4 Jahre im Silicon Valley, südlich von San Francisco lebe, will ich heute ein wenig über mein Leben schreiben.
Wo fühle ich mich zu Hause?
Tatsächlich fühle ich mich hier im Silicon Valley zu Hause.
Das war aber nicht immer so. Die ersten Monate und auch Jahre nach unserem Umzug waren hart.
Ich habe mich fremd gefühlt. Die vielen Nationalitäten, Sprachen und Kulturen, die es hier gibt, sind auf der einen Seite faszinierend, auf der anderen Seite aber oft auch überwältigend und herausfordernd.
Viele Menschen, die hierher kommen, tun dies aufgrund eines Jobangebotes oder um selbst ein Unternehmen zu gründen. Auch bei uns war das so.
Am Anfang konnte ich gar nicht glauben, dass ich nun mit Google, Facebook, Apple oder auch Tesla „Tür an Tür“ lebe.
Die relativ kleinen Städte pulsieren, junge Menschen von überall aus der Welt sitzen mit ihren Notebooks in den Parks und Cafés und arbeiten an ihrer Idee für eine bessere Zukunft.
Und auch mich findest du öfters hier: Ich liebe Kaffee und den lockeren und unkomplizierten Umgang der Menschen hier.
Mittlerweile ist das mein Alltag geworden.
Ich liebe es, hier zu sein und versuche jeden Tag zu genießen.
Wenn ich nicht gerade auf kindeshalb schreibe oder aber unsere beiden Kinder betreue, dann fahre ich auch gerne zum Meer oder gehe in einen der vielen Parks, um die Natur und den Kontakt zu den Menschen zu genießen.
Führst du ein Leben, das zu dir passt?
Führst du ein Leben, das zu dir passt?
Hast du den Mut, tief in dein Inneres zu hören und dein Leben nach deinen Wünschen und Bedürfnissen auszurichten?
Wie steht es um deine Beziehung zu dir selbst und welche Rolle spielen die Erwartungshaltungen anderer in deinem Leben?
Wichtige Fragen, die oft von den vielen alltäglichen Dingen und den Meinungen anderer überdeckt werden.
Über diese Fragen habe ich in den letzten Monaten viel nachgedacht und ich merke, dass es wichtig ist, immer wieder neu zu überprüfen, ob sich der eigene Lebensweg gerade richtig anfühlt.
Mein Kinderwunschweg führte zu mir selbst & meinen Kindern
Vielleicht fragst du dich, was dies nun alles mit dem Thema Kinderwunsch zu tun hat.
Ich persönlich glaube eine ganze Menge.
Ohne die Kinderwunschzeit und andere herausfordernde Ereignisse in meinem Leben hätte ich den Schritt nach Kalifornien vermutlich nicht gewagt.
Denn seit meiner Kinderwunschzeit weiß ich, wie wichtig es ist, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche wahrzunehmen und immer wieder zu prüfen, ob man aktuell wirklich glücklich ist oder ob es an der Zeit ist, Schritte der Veränderung mutig anzugehen.
Wenn sich eine Schwangerschaft nicht einstellt, dann ist die Hilflosigkeit oft groß. Es ist so unendlich schwer sich durch die ganzen Möglichkeiten und Optionen bei unerfülltem Kinderwunsch hindurchzulavieren und den eigenen Weg zu finden.
Neben allen Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin und Homöopathie braucht es nicht selten unendlich viel Geduld und Glück und so manches Paar bleibt leider auch kinderlos.
Es braucht Mut, hier genau hinzusehen und davor nicht die Augen zu verschließen!
Ich habe in dieser Zeit für mich entschieden, mein Glück nicht nur von der Gründung einer Familie abhängig zu machen, sondern gleichzeitig auch andere Wege zu mehr Zufriedenheit und einem Leben im Einklang mit mir selbst zu gehen.
Wenn ein Weg für dich aus welchen Gründen auch immer gerade versperrt ist, dann verharre bitte nicht geschockt oder versuche diesen Weg mit allen Mitteln zu erzwingen.
Mein Tipp im Rückblick ist es vielmehr zu versuchen, den Blick zu weiten und andere Optionen und Wege auszuprobieren. Dies gilt sowohl für die Gründung einer Familie als auch die Umsetzung anderer alternativer Lebensziele.
Bei mir hat diese Blickerweiterung dazu geführt, ein neues und anderes Leben in den USA zu wagen.
Sicherlich ist dies mein ganz individueller Weg, trotzdem kann ich dir sagen, dass es selten nur einen einzigen Weg im Leben gibt.
Deshalb nimm deine Optionen wahr, probiere dich aus und trau dich!
Bei Fragen melde dich gerne bei mir.
Herzliche Grüße
Silke
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Liebe Silke, ich habe deinen Blog gestern entdeckt. Vielen Dank für deine wundervolle Arbeit!
Ich hätte gerne deine Einschätzung/ deinen Rat. Ich bin 40, habe seit 3,5 Jahren eine Fernbeziehung und tatataaa: einen Kinderwunsch. Mein Freund und ich arbeiten beide im Bereich Medien, sind viel unterwegs für Filmdrehs und sehen uns alle 1-2 Wochen. Seit Jahren hatte ich das Thema Familienplanung angesprochen. Er war anfangs noch nicht bereit, da es die 2. Runde wäre und er damals frisch von Frau und Kindern getrennt war. Er wollte keine räumliche Veränderung, da er die Kinder (16+21 inzwischen) täglich sehen wollte. Jedenfalls ist er seit 1,5 Jahren für ein gemeinsames Baby bereit. Anfangs hatte ich nie auf die fruchtbaren Tage geschaut, seit Februar oder März 2019 tun wir das bis auf 2 Ausnahmen. Macht also 4 Versuche. Da ich Bedenken hatte, aufgrund meines Alters und einer vorhergehenden Eileiterschwangerschaft, wollte ich einen Check. Sein Spermiogramm ist super. Leider ist bei mir ein Eileiter nicht durchlässig. Gestern hatte ich ein Gespräch mit meiner Gynäkologin. Sie hatte gemeint, wir könnten diese op, in der der Eileiter nochmal unter Vollnarkose gespült wird, probieren. Danach wird man oft gut schwanger. Für mich ist aber ein Eingriff mit Vollnarkose, der am Ende ungewiss ist, fraglich. Wir hatten dann von Frau zu Frau gesprochen und sie rät mir aufgrund des Alters und der Eileiter Schwangerschaft zu Invitro. Das ist für mich das letzte was ich mir vorstellte. Ich habe nur 1,5 Jahre mit Pille verhütet, das war mit 18. danach wollte ich nie mehr Hormone. Und bin eher so der Moderne Öko. Laut Gynäkologin springt das Ei in den letzten 3 Monaten des Monitoring regelmäßig rechts und links, der Zyklus ist normal, die Hormonwerte auch. Mein Freund ist entspannt, er hat ja 2. alles ist so ein wenig mein Projekt… und irgendwie macht mir die Zeit, das Alter und die Sache mit dem Eileiter (jeden 2. Monat ist es gefährlich noch eine Eileiter Schwangerschaft zu riskieren) Druck. Was sagst du dazu?
Und noch eine letzte Frage: In 5 Tagen ist der nächste Eisprung auf der ungefährlichen Seite und irgendwie fühlt es sich wie die letzte Chance an, auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Sollte ich das mit Tees etc unterstützen? Von Herzen Danke!
Liebe Stefanie,
herzlichen Dank für Deine Nachricht und Dein Vertrauen!
Ich habe ein wenig über Deine Situation nachgedacht und es ist in Deinem Fall wirklich ein Abwägungsprozess.
Eine künstliche Befruchtung würde intensive Therapie, eine hohe Hormongabe, tägliches Spritzen der Hormone in die Bauchdecke und übrigens auch eine Narkose zur Punktion der Eizellen bedeuten. Also all das, was Du eigentlich nicht willst. Dazu kommen die hohen Kosten (ab 40 Jahre zahlt die Krankenkasse nicht mehr) und die wirklich massive emotionale Belastung.
Für eine In vitro spricht bei Euch eigentlich nur der verschlossene Eileiter. Bei Paaren, die keine Diagnose haben (und mit durchgängigem Eileiter würdet Ihr ja zu dieser Gruppe gehören) ist eine In vitro „in diesem Alter“ (bitte nicht falsch verstehen!) fraglich, ich habe noch vor kurzem Studien zu dieser sogenannten idiopathischen Sterilität hier und hier ausgewertet und das Ergebnis macht deutlich, dass ab 40 und älter es oft mehr Sinn macht weiter den natürlichen Zyklus jeden Monat bestmöglich zu nutzen, einfach weil die Chancen mit einer IVF offenbar nicht höher sind.
Für eine IVF spricht bei Euch der verschlossene Eileiter und dass Du damit jeden 2. Zyklus nicht nutzen kannst. Und natürlich der Druck, den Du spürst, aktiv etwas unternehmen zu müssen, weil die Zeit drängt. Aber genau dieses Gefühl kann trügerisch sein, eine IVF kann klappen, muss sie aber nicht.
Ich persönlich, aber das ist nur meine Meinung, würde über die Eileiter OP nachdenken. Mit einem offenen Eileiter könntest Du jeden Zyklus nutzen und das vollkommen natürlich. Das Alter bleibt, es bleibt aber auch die Frage, ob Du mit einer IVF die besseren Chancen hättest schwanger zu werden. Das ist fraglich, aber letztendlich ist es Deine Entscheidung, was Du glaubst und fühlst. Es macht immer Sinn sich eine 2. Meinung von einem Arzt einzuholen. Du kannst Dir auch eine Überweisung von Deiner Frauenärztin holen und ein Erstgespräch in einer Kiwuklinik vereinbaren. Einfach, um mehr Infos zu bekommen und auch ein Gefühl dafür, ob das Euer Weg ist oder nicht. Auch ein Kostenplan macht Sinn, um auch hier einen Eindruck zu bekommen.
Schließlich zu Deinem letzten Satz: Der nächste Eisprung ist natürlich nicht die letzte Chance natürlich schwanger zu werden! :-) Selbst wenn Du Dich für ein künstliche Befruchtung entscheiden solltest, könnt Ihr es weiter im natürlichen Zyklus vor, zwischen und nach den Behandlungsversuchen versuchen. Es gibt da kein Sexverbot! :-) Tees machen immer Sinn, meiner Meinung nach. Du kannst damit nichts falsch machen und im besten Fall natürlich unterstützen.
Ich kann Deine Situation gut nachvollziehen, ich bin kurz vor meinem 40. Geburtstag das 2. Mal Mutter geworden und hatte zu diesem Zeitpunkt auch das Gefühl, dass mir die Zeit davon läuft. Trotzdem ist eine IVF Therapie wirklich kein Spaziergang und die Frage ist, ob Du dadurch wirklich bessere Chancen auf eine Schwangerschaft gewinnst als mit der Eileiter OP und mit Sex im fruchtbaren Zeitfenster. Hör in Dich rein, wäge ab, lass Dich beraten, ich bin mir sicher, Du wirst die richtige Antwort für Dich und Euch finden.
Lass mich wissen, wenn ich weiter helfen kann.
Herzliche Grüße
Silke